Intakte Meere und gesunde Fischbestände sind die Existenzgrundlagen vieler indigener und lokaler Küstengemeinschaften rund um den Globus. Tourismus, Küstenschutz und die Ernährungssicherheit sind in vielen Küstenregionen zum einen abhängig von einem wirksamen Schutz der Meeres- und Küstenökosysteme und zum anderen von ebenso notwendigen Strategien zur Bekämpfung von Hunger und Armut. Die Abstimmung beider Aspekte wie auch die Entwicklung übergreifender Ansätze ist eine der zentralen Herausforderungen der Meerespolitik schlechthin.

Ein dauerhaft erfolgreicher Meeresschutz braucht gesellschaftliche Akzeptanz und muss die soziale und ökonomische Dimension einer nachhaltigen Nutzung der Meere berücksichtigen. Vor allem ohne eine ökologische und soziale Gestaltung der Fischereiwirtschaft – Fischfang, -verarbeitung und -handel – ist dies jedoch gerade im globalen Süden nicht zu erreichen. Nichtsdestotrotz bleibt die Voraussetzung für jede nachhaltige Nutzung der natürlichen marinen Ressourcen die ökologische Stabilität der Ozeane. Mit Blick auf die Fischbestände und ihre Überfischung kommen hier viele Faktoren zusammen, die sich gegenseitig verstärken und dringend konsequentere Maßnahmen im Meeresschutz verlangen.

Dorcas Kilola Malogho von der Afrikanischen Vereinigung der Berufsverbände der handwerklichen Fischerei berichtet über die Situation und die Probleme mit denen die Fischereigemeinschaften in Kenia vor diesem Hintergrund konfrontiert sind. Sie schildert welche weitreichende Bedeutung die Kleinfischerei für die Küstengemeinschaften hat und wie die Arbeitsbedingungen von Frauen in der Fischerei aussehen. Kai Kaschinski von Fair Oceans stellt anhand einer lokalen Initiative im Süden Kenias die Zusammenhänge von Klima- und Fischereipolitik dar und spannt dabei einen Bogen vom Indischen Ozean zur Nordsee und nach Bremen. Auch hier sind die Fischereiwirtschaft und der Meeresschutz eng miteinander verknüpft.