Ozeane in der Klimakrise

Weser-Rundfahrt auf der MS Friedrich zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Ozeane und den Prognosen des neuen Sonderberichts des Weltklimarats

08.10.2019 | 18:30 Uhr bis 21:30 Uhr

Referent: Kai Kaschinski, Fair Oceans

Die „MS Friedrich“ liegt an der Schlachte, Liegeplatz 4b, Nähe Bürgermeister-Smidt-Brücke in Bremen

Gäste können zwischen 18.00 und 18.30 Uhr an Bord kommen – das Schiff legt pünktlich um 18:30 Uhr ab

Eine Anmeldung für die Schiffstour auf der MS Friedrich ist aufgrund der begrenzten Plätze bis zum 07.10.2019 erforderlich unter:
contact@fair-oceans.info

Schon seit Jahren hinterlässt der Klimawandel in den Ozeanen und Meeren seine Spuren. Die Wassertemperaturen und der Meeresspiegel steigen, gleichzeitig nehmen der Sauerstoffmangel und die Versauerung des Meerwassers zu. Dies hat Auswirkungen auf die Strömungen und Wettersysteme und verändert die marinen Ökosysteme weltweit tiefgreifend. Insbesondere der Zustand sensibler Ökosysteme wie der von Mangrovenwäldern, Seegraswiesen und Korallenriffen verschlechtert sich dabei zunehmend. Verstärkt wird dies zudem durch andere negative Einflussfaktoren wie Überfischung, Lebensraumverlust, Überdüngung oder die Einwanderung neuer Arten. Die Prognosen sind dramatisch und der „Sonderbericht über die Ozeane und die Kryosphäre in einem sich wandelnden Klima“ des IPCC präsentiert aktuell dazu den neuesten Stand der Wissenschaft.

Am deutlichsten zeigen sich die Folgen der Klimakrise in den Ozeanen für die Inselstaaten. Nicht umsonst also fordern diese seit vielen Jahren  eine ambitionierte internationale Klimapolitik. Die sozialen Auswirkungen der Klimafolgen sind für Ozeanien umfassend und existenzbedrohend. Gesundheit, Küstenschutz, Ernährung und Wasserversorgung sind betroffen. Ganze Kulturen und ihre Lebensweisen sind vom Untergang real bedroht. Vor allem die ärmsten Küstengemeinden sind am stärksten von einer intakten Meereswelt abhängig und haben nur wenige Kapazitäten um auf die Klimakrise zu reagieren.


Während im globalen Norden der Küstenschutz mit dem Einsatz großer Finanzmittel verstärkt werden kann, bleibt den Menschen im globalen Süden oft nur die Flucht vor den sich häufenden Extremwettern und dem steigenden Meeresspiegel. Auf den Insel im Pazifik sind die Möglichkeiten auszuweichen begrenzt.
Die Veränderungen im Meer spiegeln sich direkt an Land wieder; und auch hier gibt es einen Nord-Süd-Gegensatz. Die Klimafolgen für Fischereiwirtschaft und Aquakultur können in den nördlicheren Regionen durchaus zu Steigerungen der Erträge führen, während in Richtung Äquator mit starken Einbüßen zu rechnen ist. Die Klimakrise auf den Ozeanen geht einher mit Fragen nach globaler Klimagerechtigkeit.