Chancen der Sustainable Development Goals für den Meeresschutz und eine gerechte Entwicklung auf den Ozeanen

Fachgespräch am 12. November 2015, 13.00-18.15 Uhr Langenbeck-Virchow-Haus, Luisenstr. 59, 10117 Berlin

Mit den Sustainable Development Goals (SDGs) im Rahmen der Schaffung der 2030-Agenda der UN hat die internationale Meerespolitik eine weitere Aufwertung erfahren. Das SDG 14 mit dem Titel „Ozeane, Meere und Meeresressourcen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung erhalten und nachhaltig nutzen“ zielt ausdrücklich auf eine Ausweitung und Koordination der Anstrengungen im Bereich der Meerespolitik ab. Dies spiegelt den allgemeinen Bedeutungszuwachs der Meerespolitik auf der umwelt- und entwicklungspolitischen Bühne in den letzten Jahren wider.

Mit den wachsenden Problemen im Ernährungs- und Rohstoffsektor hat das Interesse an der Erschließung der Meeresressourcen deutlich zugenommen. Die Konkurrenz um die Fischbestände zwischen Kleinfischern und -fischerinnen und der industriellen Fischerei verschärft sich. Es hat ein Wettlauf um die Erschließung von marinen Öl-, Gas- und mineralischen Rohstofflagern begonnen. Zugleich wachsen die Gefahren für die marine Umwelt durch die Verschmutzung mit Plastikmüll oder die Überdüngung der Meeresgewässer. Die Küsten mit ihren Ballungsräumen wie auch viele Inselstaaten geraten durch den Meeresspiegelanstieg in Bedrängnis. Die Ozeane und Meere als ein eigenständiger Punkt in der 2030-Agenda unterstreichen die globale Bedeutung dieser Entwicklungen.

Das Fachgespräch soll die Chancen untersuchen, die das SDG 14 der Zivilgesellschaft und Politik bietet, um aktuelle meerespolitische Probleme zu lösen. Aus diesem Grund werden nach einer Einführung in die 2030-Agenda und der Vorstellung der Ergebnisse der UN-Generalversammlung die einzelnen Unterziele des SDG 14 vorgestellt und die möglichen Konsequenzen ihrer Umsetzung erörtert. Abschließen wird das Fachgespräch vor diesem Hintergrund mit einem Ausblick auf die im Prozess anstehenden Schritte und mögliche strategische Ansatzpunkte.

Programm

13.00 Begrüßung und Einführung
Kai Kaschinski, Fair Oceans, Vorsitzender und Projektleiter, Bremen

13.15 Ergebnisse des 2030-Prozesses und sich daraus ergebende Anforderungen an die deutsche Umwelt- und Entwicklungspolitik
Dr. Ingolf Dietrich, Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, Beauftragter Nachhaltige Entwicklungsziele, Bonn
Nicola Breier, Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, Referatsleiterin Meeresnaturschutz, Bonn

14.30 Nachhaltige Fischereipolitik und Ernährungssicherheit im Kontext der SDGs –
Notwendige Schritte zum Schutz der Kleinfischerei
Francisco Marí, Brot für die Welt, Referent für Agrarhandel und Fischerei, Berlin

15.15 Kaffeepause

16.00 Wie können die Meeresverschmutzung und der Eintrag von Meeresmüll effektiv eingedämmt werden?
SDG 14 als Ansatzpunkt zur Ausweitung und Harmonisierung aktueller Initiativen im Meeresschutz
Nadja Ziebarth, BUND, Leiterin Meeresschutzbüro, Bremen

16.45 Bieten die SDGs Chancen für die verstärkte Ausweisung mariner Schutzgebiete?
Zentrale Probleme der Meeres-Governance Im Spannungsverhältnis von Schutz und Nutzung
Referent des WWF-Zentrums für Meeresschutz, WWF, Hamburg

17.30 Nächste Schritte und strategische Perspektiven bei der Umsetzung des SDG 14 im Rahmen der internationalen Meerespolitik
Marie-Luise Abshagen, Forum Umwelt und Entwicklung, Referentin für nachhaltige Entwicklung , Berlin

18.15 Verabschiedung und anschließender Empfang mit Abendbuffet

19.30 Ende der Veranstaltung