European Maritime Day, 20.-21.Mai in Den Helder

Fast 2.500 Gäste aus den Mitgliedsländern wie auch darüber hinaus nahmen in diesem Jahr an der zentralen öffentlichen Veranstaltung der EU zur Meerespolitik teil. Wie schon in den letzten Jahren stand die Blue Economy und die weitere ökonomische Erschließung der europäischen Meere und Küsten im Fokus der Online-Konferenz.

Eine zentrale Frage war vor diesem Hintergrund, wie die Blue Economy ausgerichtet werden muss, um in Übereinstimmung mit den Konzepten zum Green New Deal der EU gebracht zu werden. Ergänzt wurden diese Betrachtungen unter anderem mit Diskussionen zur Umsetzung der marinen Raumplanung in Europa, den Auswirkungen des Klimawandels auf die Meere und der Ausweitung von Meeresschutzgebieten. Gerade die Beispiele zur marinen Raumplanung und dem marinen Klimawandel machten jedoch deutlich, wie widersprüchlich die Bestrebungen zu einer europaweiten Intensivierung der Nutzung der Meeres- und Küstengebiete und gleichzeitigen Ausweitung des Meeresschutzes sind. Generell wird das Meer in den Planungen – wie es in den letzten Jahrzehnten schon an Land geschehen ist – in kleinere Schutz- und größere Schmutzzonen unterteilt. Die Wechselwirkungn zwischen diesen Zonen wie auch zwischen Land und Meer werden ausgeblendet, obwohl sie entscheidend sind für ökologische Analysen und eine Meerespolitik, die effektiv auf Meeresverschmutzung und Klimawandel reagieren kann. Insbesondere die marine Raumplanung in Deutschland wurde dabei kritisiert, da sie vorsieht, sogar zerstörerische Nutzungen innerhalb der ausgewiesenen Schutzgebiete zuzulassen und so deren Schutzfunktion konterkariert. Blue Economy, marine Raumplanung und Klimaschutz sind globale Herausforderungen bei denen die EU eine Vorreiterrolle anstrebt. Die derzeitigen Konzepte in Europa werden einer solchen Rolle nicht gerecht, wenn der Anspruch eine nachhaltige und gerechte Ausgestaltung der internationalen Meerespolitik ist. Den Programmen zur qualitativen und quantitativen Intensivierung der Nutzungen der Meere und Küsten stehen keine Strategien gegenüber, die die ökologische Gesamtsituation der Ozeane im Endergebnis verbessern. Der Druck auf die Ozeane wächst also letztlich weiter und die damit einhergehenden konkurrienden Nutzungsinteressen bergen die Gefahr sich ausweitender Konflikte und Ungerechtigkeiten in sich. Dies betrifft global insbesondere die Kleinfischerei und lokale Ökonomien, die nicht über die notwendigen Mittel und den politischen Einfluss verfügen, um in den Konkurrenzkämpfen im Gefolge der Blue Economy zu bestehen.https://european-maritime-day-2021.b2match.io/