Abwracken

Shipbreaking ist der Begriff für  das Abwracken ausgedienter Schiffe. Vorwiegend in Pakistan, Indien und Bangladesch, wo 70% der jährlich etwa 600-700 ausgedienten Schiffe abgewrackt werden, geschieht dies häufig unter lebensgefährlichen Bedingungen. Das Shipbreaking wird meist von Wanderarbeitern durchgeführt, die von Subunternehmen angeheuert werden.
Die Abwrackwerften selbst sind oft nicht mehr als ein Strand. Das Zerlegen erfolgt mit bloßen Händen ohne Arbeitsschutz, unter katastrophalsten, ausbeuterischen Arbeitsbedingungen, unter denen Todesfälle keine Seltenheit sind und einkalkuliert werden. Auch gelangen die meisten Gefahrstoffe der Schiffe nicht nur ungehindert in die Umwelt, viele Arbeiter kommen durch bloße Hände und Füße in Kontakt mit den Giften.

Das »Beaching« (Strandung) von Schrottschiffen erlaubt kein für Mensch und Umwelt sicheres Recycling ausgedienter Schiffe. Die derzeit vorherrschende Praxis der Strandung von Schrottschiffen in Indien, Bangladesch und Pakistan ist ein Beispiel des globalen »Toxic Trade« mit Giftmüll zwischen Industrie- und Entwicklungsländern. Statt eine solche Praxis zu verfolgen sollten die Reedereien und Schifffahrtsunternehmen für das Recycling ihrer Schiffe in die Verantwortung genommen werdenn. Die Regelwerke der »Internationalen Schifffahrtsorganisation« [International Maritime Organization, IMO] und der »Internationale Arbeitsorganisation« [International Labour Organization, ILO] verlangen nach verbesserter Arbeitssicherheit, Schutzausrüstungen für Arbeiter und umweltfreundlicher Sondermüllentsorgung. Auf internationaler Ebene ist bis 2025 der Übergang von der Strandungsmethode zu sicheren Methoden der Verschrottung von ausgedienten Schiffen abzuschließen. Alle Schiffe müssen ab dann in modernen Schiffsrecyclinganlagen rückgebaut werden, in denen die Rohstoffe ohne Gefahren für Mensch und Umwelt wiedergewonnen werden können. Die Bauweise von Schiffen muss ein sicheres und sauberes Recycling vorsehen.