Tourismus

Der Tourismus ist mit 5 Prozent vom globalen Bruttosozialprodukt und 6 bis 7 Prozent aller Beschäftigten einer der wichtigsten Sektoren der Weltwirtschaft. An die 80 Prozent des Umsatzes im Tourismus werden an den Küsten und auf See gemacht. Für den Tourismus werden große Küstenabschnitte umgestaltet und bebaut. Tourismus-Zentren konkurrieren mit den Küstengemeinden um die Zugänge zum Meer. Immer wieder sind die wenigen für den Tourismus attraktiven Sandstrände zugleich auch die einzigen zugänglichen Anlandestellen für die Kleinfischerei. Touristische Freizeitaktivitäten, die massenhaft und oft zudem in bisher unerschlossenen Regionen stattfinden, belasten überdies die Küstenökosysteme zusätzlich. Ein gesondertes Problem stellt die Kreuzschifffahrt dar, deren Ressourcenverbrauch überdurchschnittlich hoch ist, während ihre ökonomischen Effekte für die angesteuerten Küstenregionen unterdurchschnittlich sind.

Bis 2020 sollten internationale soziale und ökologische Standards für den Küstentourismus aufgestellt werden.  Beim Aufbau von touristischen Angeboten müssen die sozialen, ökonomischen und ökologischen Folgen für die betroffenen Küstenregionen im Vordergrund stehen. Grade im globalen Süden müssen die Küstengemeinden an den Planungen wie auch an den finanziellen Gewinnen beteiligt werden, so dass sie positive Effekte für die Bekämpfung von Hunger und Armut haben. Traditionelle Rechte und der Zugang zum Meer dürfen durch Tourismus-Projekte nicht beschnitten werden. Eine Privatisierung der Küsten und ihrer Strände hat zu unterbleiben.