Veranstaltung zum End of Fish Day 2022

Freitag, 11. März 2022 | 17:30 – 19:30 Uhr Ort: Markthalle Neun, Eisenbahnstr. 42/43, 10997 Berlin-Kreuzberg

Veranstaltung zum End of Fish Day

Freitag, 11. März 2022 | 17:30 – 19:30 Uhr
Ort: Markthalle Neun, Eisenbahnstr. 42/43, 10997 Berlin-Kreuzberg

Lachsfreie Zone!

Für nachhaltigen, regionalen Fischgenuss und 

eine global gerechte Sicherung der Ernährung aus dem Meer

 

In Deutschland werden weit mehr Fisch und Meeresfrüchte verzehrt als zur Verfügung stehen. Schon am 11. März dieses Jahres werden die im gesamten Jahresverlauf unter deutscher Flagge gefangenen und hierzulande gezüchteten Fische und Meeresfrüchte rein rechnerisch verbraucht sein. Der alljährlich von der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung bestimmte Selbstversorgungsgrad mit Fischereiprodukten lag zuletzt bei nur noch 19 Prozent. Um für die diversen damit einhergehenden Probleme für Ozeane, Kleinfischerei und Ernährung zu sensibilisieren, haben Slow Food Deutschland, Brot für die Welt und Fair Oceans 2020 den End of Fish Day eingeführt, der diesen Stichtag markiert.

 

Er ist einer der Lieblingsfische der Deutschen: der Lachs. Die Ernährungsberatung lobte ihn über Jahre wegen seines hohen Gehalts an Omega-3-Fettsäuren als besonders gesund. Da grätenfrei und in der Zubereitung widerstandsfähig – Lachs gelingt immer – ist er aus den Küchen in Deutschland kaum wegzudenken. Zudem gilt Lachs immer noch vielen als Delikatesse: kaum ein Frühstücksbuffet im Hotel ohne Räucherlachs, kaum eine Speisekarte, auf der sich nicht auch Lachs findet.

Doch viele der Probleme von Fischerei und Meeresschutz wie auch deren regionale und globale Auswirkungen werden am Lachs nur allzu deutlich. Manfred Kriener, Autor des Bestsellers „Leckerland ist abgebrannt“, ist für die Fisch-Kommission von Slow Food Deutschland auf Spurensuche gegangen. Im neu erschienenen Dossier „Aquakultur: die blaue Revolution“ nimmt er speziell auch die Lachszucht unter die Lupe. Wie steht es um den Einsatz von Medikamenten in der Lachs-Aquakultur? Was hat es mit Lachsläusen auf sich? Und wie lässt sich die Käfighaltung für einen Langstreckenschwimmer wie den Lachs mit Tierwohl vereinbaren?

Die gute Nachricht: Es gibt Alternativen. Der Fish Klub Berlin wird Lachs aus seinem Sortiment nehmen. Ebenso stehen die Köch*innen der Slow Food Chef Alliance dem Lachsboom kritisch gegenüber und präferieren kreative Rezepte ohne Lachs. Dr. Nina Wolff, Vorsitzende von Slow Food Deutschland, erklärt das Ziel des Vereins, möglichst viele Vertreter*innen aus Fischhandel und Gastronomie als Avantgarde einer „Lachsfreien Zone“ zu gewinnen.

Francisco Mari, Referent von Brot für die Welt, blickt auf die weltweiten Folgen industrieller Aquakultur. Ein aktuelles Streitthema ist hier die Fischmehlproduktion und der Fang wertvoller Schwarmfische, nicht um sie als Nahrung zu verwenden, sondern um sie in Fabriken zu Futtermitteln zu verarbeiten. Diese Fische werden entweder den marinen Nahrungsketten entzogen oder sie gehen der Fischereiwirtschaft und der Ernährungssicherheit im globalen Süden verloren. Dort finden sich jedoch die Küstengemeinden, die am stärksten auf intakte Meeresökosysteme und Fischbestände angewiesen sind. Um dies hervorzuheben, hat die Welternährungsorganisation das Jahr 2022 zum Jahr der handwerklichen Fischerei und Aquakultur gemacht.

 

 

Nach einer interaktiven Diskussionsrunde erwarten die Gäste Kostproben von genussvollen Lachs-Alternativen von Chef Alliance Mitglied Christoph Hauser, www.weck-die-heimat.de, Berlin.

Mit dabei sind:

  • Dr. Nina Wolff, Vorsitzende Slow Food Deutschland e.V.
  • Yves-Marie Origlia und Margaux Friocourt, Fish Klub Berlin
  • Manfred Kriener, Autor des Bestsellers „Leckerland ist abgebrannt“ und des soeben fertiggestellten Dossiers zur Aquakultur von Slow Food Deutschland
  • Francisco Mari, Referent Welternährung, Agrarhandel, Meerespolitik, Brot für die Welt
  • Kai Kaschinski, Vorsitzender Fair Oceans

Grußwort: Lars Jäger, Slow Food Berlin

Wir freuen uns auf Ihr Kommen! Bitte melden Sie sich bis Montag, 7. März 2022 an.

>> Hier geht es zur Anmeldung

 

Für die Teilnahme an der Veranstaltung gilt die 3G-Regel.

Bitte Impf- bzw. Genesenen-Nachweis oder einen Bürger-Test mitbringen.

 

Rückfragen an Andrea Lenkert-Hörrmann unter projektbeauftragte@slowfood.de

 

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Slow Food hat sich zum Ziel gesetzt, eine Ernährungswelt zu schaffen, die auf fairen Beziehungen basiert, die biologische Vielfalt, das Klima und die Gesundheit fördert und es allen Menschen ermöglicht, ein Leben in Würde und Freude zu führen. Als globales Netzwerk mit Millionen von Menschen setzt sich Slow Food für gutes, sauberes und faires Essen für alle ein.
Slow Food Deutschland wurde 1992 gegründet
und ist mit vielfältigen Projekten, Kampagnen und Veranstaltungen auf lokaler, nationaler sowie europäischer Ebene aktiv. Mit handlungsorientierter Bildungsarbeit stellen wir Ernährungskompetenz auf sichere Beine. Ziel unseres politischen Engagements ist ein sozial und ökologisch verantwortungsvolles Lebensmittelsystem, das Mensch und Tier, Umwelt und Klima schützt.

www.slowfood.de

V.i.S.d.P.: Dr. Nina Wolff

 

 

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Fish Klub Berlin ist der Spezialist für nachhaltige Fische und Meeresfrüchte in Berlin.

Wofür sie stehen: NACHHALTIGKEIT, RÜCKVERFOLGBARKEIT, FRISCHE

Fish Klub wurde mit der Idee geboren, den Sektor der Meeresfrüchte in Berlin zu demokratisieren. Indem wir den Vertriebsweg kurzschließen und unsere Lebensmittel direkt von den Erzeugern in der Bretagne und im französischen Atlantik beziehen, bieten wir nachhaltig gefangene, frische Produkte an, die innerhalb von 48 Stunden von der Ankunft am Hafen bis zur Präsentation in unseren Regalen erhältlich sind. Alle unsere Fische und Meeresfrüchte sind vollständig rückverfolgbar (Qualität, Herkunft, Fanggeräte, Etikett). Fish Klub verkauft auch an Restaurants und führt private und öffentliche Veranstaltungen durch.

www.fishklubberlin.com

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Fair Oceans engagiert sich seit 2008 als Arbeitsschwerpunkt des Vereins für Internationalismus und Kommunikation e.V. aus entwicklungspolitischer Perspektive in den verschiedensten Bereichen der internationalen Meerespolitik. So sind u.a. die Kleinfischerei, der Tiefseebergbau, Meeresschutz, Seehandel und Schifffahrt Themen der Projektarbeit. Fair Oceans ist dabei national und international zusammen mit Partnerorganisationen aktiv. Die Ziele orientieren sich im Schnittfeld von Umwelt und Entwicklung an Fragen globaler Gerechtigkeit und Nachhaltigkeit. Der Sitz des Vereins ist Bremen.

www.fair-oceans.info

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Brot für die Welt: Das evangelische Hilfswerk Brot für die Welt unterstützt Menschen in mehr als 90 Ländern dabei, aus eigener Kraft ihre von Hunger, Armut, Ungerechtigkeit und Umweltzerstörung geprägte Lebenssituation zu verbessern. Ein Schwerpunkt ist die Ernährungssicherung. In Zeiten des Klimawandels und knapper werdender Ressourcen wird der Kampf gegen Hunger und Mangelernährung immer wichtiger.

www.brot-fuer-die-welt.de

Zum Hintergrund „End of Fish Day“:

Der End of Fish Day wird auf Grundlage der Zahlen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) errechnet. Er nimmt so direkten Bezug auf die Analyse der Fischereiwirtschaft durch die Bundesregierung. Die Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) veröffentlicht in ihrem Jahresbericht über Fischerei und Fischwirtschaft den aktuellen Selbstversorgungsgrad Deutschlands mit Fischereierzeugnissen. Mit dem geringen Selbstversorgungsgrad von 19 Prozent ist Deutschland einer der größten Importeure von Fischereiprodukten auf dem Weltmarkt.