Menschenrechte auf See – Human Rights at Sea hat am 05.10.20 den „Flaggenstaat- und Menschenrechtsbericht 2020“ veröffentlicht: Die Praxis dreier Flaggenstaaten (VAE, Indien, Malta) bei Überwachung, Berichterstattung und Durchsetzung von Menschenrechtsverpflichtungen an Bord von Schiffen wird bewertet:
https://www.humanrightsatsea.org/2020/10/05/2020-flag-states-and-human-rights-report-published/
Illegale Fischerei – Die international agierende Meeresschutzorganisation Oceana hat in ihrem neuesten Bericht über die gewaltigen Fischfangflotten hauptsächlich chinesischer Trawler vor Galapagos berichtet. Diese fangen vorwiegend Tintenfische, die in diesen Gewässern jedoch Nahrungsgrundlage für Haie und Robben sind. Die ausgewerteten Satellitenbilder ließen zudem vermuten, dass selbst in streng geschützten Gebieten gefischt wird, da die Ortungssysteme der Flotte häufiger abgeschaltet werden und sie somit unentdeckt innerhalb von Schutzgebieten fischen können.
Blue Economy im Pazifik – Der Ozeanien-Dialog hat zwei interessante Studien herausgebracht. In Kooperation mit „Pacific Network on Globalisation (PANG)“ ist „Rough Seas: Looming Dangers of the Blue Economy“ entstanden. Die Publikation betrachtet die Auswirkungen
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der Blue Economy auf die pazifischen Inselstaaten und ihre Bevölkerungen. Mit der zunehmenden Bedeutung der Blue Economy nahmen in den letzten Jahren zugleich auch die kritischen Diskussionen um deren strategische Ausrichtung zu.
Fair Oceans und andere zivilgesellschaftliche Organisationen wie CFFA
“Away from Blue Growth and towards the Blue Commons?“ oder TNI
„The Blue Fix“ haben eine breite Debatte angestoßen. Auf der zivilgesellschaftlichen Konferenz zur Our Ocean-Konferenz 2019 in Oslo wurde eine entsprechende
gemeinsame Erklärung verabschiedet.
Die zweite Studie mit dem Titel „Predicting the impacts of mining deep sea polymetallic nodules in the Pacific Ocean“ wurde mit Unterstützung des Ozeanien-Dialogs von Deep Sea Mining Campaign und Mining Watch verfasst. Sie untersucht die aktuellen Dynamiken in Sachen Tiefseebergbau mit dem Fokus auf den möglichen Abbau von Manganknollen im Pazifik. Ein weiterer Aspekt einer wachstumsorientierten Blue Economy.
Aquakultur und Fischfang unter Covid-19 auf den Philippinen: „Aquaculture-capture fisheries nexus under Covid-19: impacts, diversity, and social-ecological resilience“ lautet der Titel einer Publikation von Aisa O. Manlosa, Anna-Katharina Hornidge & Achim Schlüter des Projekts „food for future“ des ZMT. Die Studie verweist auf eine Vielzahl von Bewältigungsstrategien während der Pandemie. Sie deckt die Bedeutung der sozialen Unterstützung in Form von Nahrungsmittelhilfe, finanzieller Unterstützung und institutioneller Unterstützung für den Lebensunterhalt auf: https://doi.org/10.1007/s40152-021-00213-6
Frauen aktiv gegen illegale Fischerei – Auf den Philippinen versuchen Frauen mit Ruderbooten gegen illegale Fischerei vor ihrer Küste vorzugehen. Das online Umweltmagazin Mongabay weist in einem Artikel auf ein Video hin, dass dieses eindrucksvoll dokumentiert: https://news.mongabay.com/2020/09/video-in-this-philippine-community-women-guard-a-marine-protected-area/
Tiefseebergbau – Die neue Studie von Peter Haugan, Lisa Levin, u.a. mit dem Titel „What Role for Ocean-Based Renewable Energy and Deep-Seabed Minerals in a Sustainable Future?“ hinterfragt den geplanten Abbau von mineralischen Ressourcen am Tiefseeboden mit seinen weitreichenden Folgen für die Meereswelt.
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Hierin wird dargelegt, dass eine klimabedingt notwendige nachhaltige Nutzung alternativer Energieträger unter Einbeziehung innovativer Technologien die Erschließung weiterer, neuer Rohstoffvorkommen in den Ozeanen überflüssig machen kann.
Zu der Schlussfolgerung, dass eine Umstellung auf erneuerbare Energien und die Bereitstellung der dafür benötigten mineralischen Ressourcen zu 100 Prozent ohne Tiefseebergbau erfolgen kann, kamen auch Sven Teske u.a. in der Studie „Renewable Energy and Deep-Sea Mining: Supply, Demand and Scenarios“ aus 2016.
Beide Studien stehen damit im Widerspruch zu den Veröffentlichungen von Deep Green „Where should Metals for the Green Transition come from?“ von April diesen Jahres und zuvor von Nautilus Minerals „Environmental and Social Benchmarking Analysis of Nautilus Minerals Inc. Solwara 1 Project“ aus 2015, die den Tiefseeboden als Quelle mineralischer Ressourcen als alternativlos zur Deckung des wachsenden Metallbedarfs für Zukunftstechnologien wie E-Mobilität darstellen. In diesem Sinne wird der Tiefseebergbau heute von vielen Befürwort*innen als eine Maßnahme zum Klimaschutz beworben. Diese Argumentation spielt in den kontroversen Debatten eine zentrale Rolle, da sie die mit dem Tiefseebergbau einhergehende Zerstörung der Habitate am Meeresboden rechtfertigen soll.
Fair Oceans beleuchtet in der Broschüre „Untiefen“ (2019) die umwelt- und rohstoffpolitischen Gefahren des Tiefseebergbaus aus entwicklungspolitischer Sicht und wirft darin Fragen auf, die die Diskussion um wichtige Aspekte ergänzt.
In der im Juli 2020 veröffentlichten Broschüre von DAWN (Development Alternativ With Woman For A New Era) werden Blue Economy Diskurse zu den Themen Industrialisierung der Ozeane, Fischerei, Tiefseebergbau, Artenvielfalt, Klima aus der Perspektive indigener Frauen aus dem Pazifikraum betrachtet https://dawnnet.org/wp-content/uploads/2020/07/DAWN-Informs-on-Blue-Economy_2020-3.pdf
Dass der Tiefseebergbau nicht nur für den Meeresbodenbereich sondern auch erhebliche Risiken für die pelagischen Ökosysteme mit sich bringen kann, ist das Ergebnis einer neuen Untersuchung (J. Drazen et al. 2020) der Universität von Hawaii.
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Die Autoren weisen in ihrem
Bericht darauf hin, dass eine Schädigung der Ökosysteme die Fischerei beeinträchtigen, Metalle in Nahrungsketten abgeben, die Kohlenstoffbindung in der Tiefsee verändern und die biologische Vielfalt verringern können, die für die gesunde Funktion unserer Ozeane von entscheidender Bedeutung ist.
Pandemie Auswirkungen – Die Corona Krise hat die handwerkliche Fischerei auf dem afrikanischen Kontinent hart getroffen. CAOPA ruft dazu auf, durch Innovationen auf verschiedenen Ebenen Strukturen zu verändern und die Gelegenheit zu nutzen, die Gesundheits-, Arbeits- und Lebensbedingungen für Männer und Frauen im afrikanischen handwerklichen Fischereisektor langfristig zu verbessern https://caopa.org/
CAOPA 8 June 2020
Überfischung – Noch nie wurde so viel Fisch gefangen, überfischt, verarbeitet, gegessen. Das spiegelt auch der neuste Statistik-Bericht „The State of World Fisheries and Aquaculture“ (SOFIA) der Food and Agriculture Organization (FAO) wider.

Seeleute und Corona – Während der Corona-Pandemie sind tausende Seeleute auf See gestrandet. Auch die an Land wartenden Crewmitglieder können sich nicht zur Arbeit melden.
Die Kampagne Fair übers Meer fordert deshalb mehr Beachtung der Situation der Seeleute einen ausreichenden psychischen und physischen Gesundheitsschutz Fair übers Meer – Seeleute und Corona
Tiefseebergbau – Die ökologischen Folgen des Tiefseebergbaus sind jetzt von einem Bremerhavener Forschungsteam untersucht worden:
https://www.awi.de/ueber-uns/service/presse-detailansicht/presse/simulierter-manganknollen-abbau-beeintraechtigt-die-oekosystemfunktion-von-tiefseeboeden.html