Interview mit Prof. Dr. Christian Wild zum Internationalen Korallenriff Symposium und der globalen Gefährdung der Korallenriffe

Im Vorfeld des Internationalen Korallenriff Symposiums 2021 in Bremen sprach Fair Oceans mit Prof. Christian Wild von der Universität Bremen über das Symposium, seine Organisation und Inhalte. Christian Wild war entscheidend daran beteiligt das Internationale Korallenriff Symposium in den Jahren 2021 und 2022 nach Bremen zu holen und ist seit Langem mit großem Einsatz in der Korallenriff-Forschung tätig. Die Ökosysteme der Korallenriffe haben für viele Menschen in den Küstenregionen des globalen Südens eine kaum zu unterschätzende Bedeutung. Auf vielfältige Weise sichern sie die Existenzgrundlagen von über einer halben Milliarde Menschen weltweit, indem sie als Nahrungsquelle, Wellenbrecher oder Urlaubsort dienen. Korallenriffe spielen so eine wichtige Rolle bei der Bekämpfung von Hunger und Armut und als das artenreichste Meeresökosystem unseres Planeten sind sie ökologisch nicht zu ersetzen. Der Zustand der Korallenriffe ist allerdings extrem kritisch. Übertourismus, Bauvorhaben an den Küsten und Meeresverschmutzung tragen hierfür die Verantwortung und nicht zuletzt der Klimawandel. Die anhaltende Klimakrise könnte bei einer Temperaturerhöhung von 2 Grad zu einem Absterben von etwa 95 Prozent aller Korallenriffe führen.

Prof. Dr. Chrisitan Wild leitet die Abteilung Marine Ökologie im Fachbereich 2 der Universität Bremen. Unter anderem erforscht die Abteilung die Auswirkungen verschiedener Umweltfaktoren als auch den Einfluss globaler und lokaler Belastungen auf die körpereigenen Prozesse mariner Lebewesen, die wie die Korallen eine Schlüsselstellung in ihren Ökosystemen einnehmen.

Das Interview mit Chrisitan Wild wurde für Fair Oceans von Kai Kaschinski online geführt, technische Umsetzung und Bearbeitung von Arman Cayirli.