Sind wir seeblind?
Schifffahrt, Seeleute und Häfen – die vernachlässigte Dimension der globalen Lieferketten
Eine Podiumsdiskussion
im Vorfeld der Nationalen Maritimen Konferenz 2023
im Übersee-Museum Bremen
am Donnerstag | 07.09.2023 | von 19:00 Uhr bis 21:00 Uhr
Programm
Grußwort:
Kai Sührenberg, Staatsrat bei der Senatorin für Wirtschaft, Häfen und Transformation
Podiumsgäste:
Dieter Janecek, Koordinator der Bundesregierung für die Maritime Wirtschaft und Tourismus
Uwe Schmidt, Bundestagsabgeordneter für Bremerhaven und Lotse der Küstengang der SPD
Matthias Ristau, Geschäftsführer der Deutschen Seemannsmission
Moderation:
Kai Kaschinski, Projektkoordinator Fair Oceans
In den öffentlichen Diskussionen um Globalisierung, Klimakrise und die weltweiten Lieferketten findet die Schiffahrt meist nur eine Erwähnung am Rande. Dabei sind der Welthandel und die internationale Arbeitsteilung ohne die Schifffahrt und den Transport von enormen Mengen an Rohstoffen, fertigen und halbfertigen Gütern über die weit verzweigten Seewege nicht denkbar. Über 90 Prozent des internationalen Warenverkehrs läuft über die Ozeane und Meere. Werden der Schiffsverkehr und die maritme Logistik jedoch ausgeblendet, so geschieht dies gleichermaßen mit den Seeleuten und all den Beschäftigten in den Häfen, die dieses globale Transportnetz am Laufen halten, als auch mit den gesellschaftlichen Folgekosten, welche die Schifffahrt mit sich bringt. Die öffentliche Debatte wird seeblind.
Gerade die aktuellen Gesetzesinitiativen zur besseren Kontrolle der weltweiten Lieferketten verweisen immer wieder auf diese offensichtliche Leerstelle. Dabei hat Deutschland eine starke Stellung in der maritimen Wirtschaft und im Schifffahrtssektor. In deutschem Besitz befindet sich eine der 10 größten Handelsflotten der Welt, in maritimer Technologie zählen deutsche Unternehmen zur Weltspitze ebenso wie die Universitäten und Forschungseinrichtungen in der Meeresforschung. Schließlich wären die Erfolge in der Exportwirtschaft ohne die maritime Logistik gar nicht zu erzielen. Dennoch ist die Schifffahrt selten Teil politischer Betrachtungen. Dadurch geraten jedoch wichtige entwicklungs- und umweltpolitische Aspekte der Globalisierung aus dem Blick. Fragen zu globaler Gerechtigkeit, Fairem Handel und Klimaschutz sind eng mit dem Seeverkehr verbunden. Können die weltweiten Lieferketten wirklich nachhaltig gestaltet werden ohne die Situation an Bord der Schiffe und den maritimen Kern globaler Logistik zu berücksichtigen?
Im September findet in Bremen die Nationale Maritime Konferenz statt. Die Schifffahrt wird dort auf der Tagesordnungen stehen und wir möchten dies zum Anlass nehmen, um einige dieser bisher viel zu selten breit diskutierten Fragen zur Schifffahrt auf unserer Veranstaltung aufzugreifen. Neben dem Gespräch auf dem Podium gibt es Raum für Nachfragen und Diskussion.
Das Übersee-Museum ist am Bahnhofsplatz 13 in 28195 Bremen zu finden – Nähe des Bremer Hauptbahnhofs.
Gäste haben ab 18:30 Uhr Eintritt in den Veranstaltungsraum.
Die Veranstaltung wird auch per Zoom übertragen – allerdings werden bei einer virtuellen Teilnahme nur schriftliche Beiträge in die Diskussion eingeflochten.
Bei einer virtuellen Teilnahme ist eine Anmeldung per E-Mail und die Anforderung eines Zoom-Links erforderlich (bis 16.00 Uhr am 06.09.2023) unter:
contact@fair-oceans.info
Eine Anmeldung für die Teilnahme vor Ort ist nicht notwendig, aber durchaus willkommen, da sie die Planung erleichtert.
Fair Oceans in Kooperation mit der Deutschen Seemannsmission, BeN und der AG Fair übers Meer.
Die Veranstaltung wird
gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des
sowie aus Eigenmitteln