Die Tiefsee und der Wettlauf um die Meeresschätze

Eine meerespolitische Schiffstour auf der Weser zu aktuellen Entwicklungen im Tiefseebergbau an Bord der MS Friedrich

Weser-info-Tour am Sonntag | 10.09.2023 | von 13:00 Uhr bis 16:00 Uhr


Referenten:

Jan Pingel, Projektkoordinator Ozeanien-Dialog

Armin Linke, Armin Linke Studio (angefragt)

Moderation:

Kai Kaschinski, Projektkoordinator Fair Oceans


Die ökonomische Bedeutung der Ozeane und Meere ist in den letzten Jahren stark gewachsen. Mit dem Tiefseebergbau sollen nun auch mit großem technologischem Aufwand die mineralischen Ressourcen der Tiefsee erschlossen werden. Obwohl die Ökolgie der Tiefsee und ihre Artenvielfalt noch kaum bekannt ist, wecken die enormen Metallvorkommen in der Tiefe wirtschaftliche Interessen. Die metallverarbeitenden Industrien suchen weltweit nach neuen Rohstoffvorkommen und je knapper diese an Land werden, um so mehr rücken die marinen Lagerstätten ins Blickfeld. Insbesondere die negativen Folgen für die marinen Ökosysteme machen den Tiefseebergbau aber sehr umstritten.

Während derzeit bei der Internationalen Meeresbodenbehörde auf Jamaika das Regelwerk für den Tiefseebergbau noch kontrovers verhandelt wird, erwerben Unternehmen zeitgleich Lizenzen zur Förderung von Erzen am Meeresboden in den Wirtschaftszonen der Inselstaaten im Pazifik. Dies gibt den Unternehmen die Option möglichen Beschränkungen auf internationaler Ebene auszuweichen. So könnte der Tiefseebergbau nicht auf der, von der Meeresbodenbehörde verwalteten Hohen See beginnen, sondern in den Gewässern von Papua-Neuguinea oder den Cookinseln. Die von Klima- und Wirtschaftskrisen stark betroffenen Inselstaaten benötigen dringend zusätzliche Finanzmittel um handlungsfähig zu sein und auf die Krisen reagieren zu können. Andererseits bekunden auch Industriestaaten wie Norwegen und Japan seit Längerem ihr Interesse am Tiefseebergbau und sind gerade dabei dieser neuen Bergbaubranche den Weg zu ebenen. Ganz gleich welcher Weg bei einer EInführung des Tiefseebergbaus letztlich beschritten wird, dieser wird langfristig Einfluss auf die globale Rohstoffpolitik und die internationale Meeerespolitik haben. Gerade in Hinblick auf die von intakten Ozeanen besonders abhängigen kleinen Inselstaaten im globalen Süden stellen sich hier weitreichende entwicklungs- und umweltpolitische Fragen.

Auf der kommenden Nationalen Maritimen Konferenz wird auch in Bremen über die maritimen Technolgien gesprochen werden. In diesem Bereich ist Deutschland führend und ohne diese Technologien ist Tiefseebergbau nicht realisierbar. Auf unserer Schiffstour wollen wir über die aktuellen Entwicklungen rund um den Tiefseebergbau und dessen mögliche Auswirkungen auf die Meereswelt, die globale Rohstoffpolitik und die Inselstaaten im Pazifik sprechen. Neben verschiedenen Referaten ist Platz für Fragen und Diskussion.

Die Schiffstour ist Teil des Programms der Maritimen Woche 2023.

Die „MS Friedrich“ liegt an der Schlachte, Liegeplatz 4b, Nähe Bürgermeister-Smidt-Brücke in Bremen

Gäste können zwischen 12:30 und 13:00 Uhr an Bord kommen – das Schiff legt pünktlich um 13:00 Uhr ab

Getränke können an Bord erworben werden. Verpflegung ist mitzubringen.

Eine Anmeldung für die Schiffstour auf der MS Friedrich ist aufgrund der begrenzten Plätze erforderlich (bis 17:00 Uhr am 08.09.2023) unter:

contact@fair-oceans.info

Die Teilnahme an der Schiffstour ist für Sie kostenfrei.


Die Veranstaltung wird

gefördert durch ENGAGEMENT GLOBAL mit finanzieller Unterstützung des

sowie aus Eigenmitteln